Es braucht keine Profi-Ausrüstung um bei den Pfadfinder:innen mitzumachen, es lohnt sich jedoch bei Anschaffungen genau zu überlegen, was Sinn ergibt, und was teurer Luxus ist. Diese kommentierte Packliste soll helfen, Kaufentscheidungen zu treffen und aufkeimende Fragen beantworten.
Eine kurze und druckbare Checkliste könnt ihr hier herunterladen.
Angezogen
Klufthemd und Halstuch
Klufthemd oder -bluse, auch kurzärmlich verfügbar. Die Kluft soll soziale Unterschiede ausgleichen und dient International als Erkennungszeichen für Pfadfinder:innen. Das Pfadfinderhalstuch wird mit dem Versprechen verliehen - bitte nicht kaufen.
T-Shirt, Unterwäsche und Socken
Für Wanderungen kann spezielle Funktionskleidung (z.B. aus Merinowolle) angeschafft werden, es geht aber mit etwas weniger Komfort auch mit ganz normaler Baumwollkleidung.
Hose
Je nach Wetter für kurze Fahrten eine kurze oder eine lange Hose, bei längeren Fahrten gerne beides.
Wanderschuhe
Wanderschuhe sollten über den Knöchel gehen und so vor Umknicken schützen, festen Halt bieten und eine feste Sohle haben um auch steinige Wanderwege gehen zu können und wasserabweisend sein. Volllederschuhe sehen chic aus und sind sehr bequem, trocknen aber nur langsam, wenn sie doch ein mal nass werden sollten. Für Kinder und Jugendliche ist ein Gore-Tex Schuh eine gute Wahl.
Wandersocken
Bei einer Wanderung helfen Wandersocken oder Stricksocken gegen Fußschweiß und Blasen. Bei Stricksocken ist zu empfehlen zusätzlich dünne Baumwollsocken drunterzuziehen, weil durch dei großen Maschen auch Blasen entstehen können.
Zur Hand
Kopfbedeckung
Eine Kappe oder ein Hut schützt vor zu viel Sonne und dem Sonnenstich danach.
Taschenmesser
Das Taschenmesser sollte klein, leicht und ordentlich scharf sein. Viele Sonderfunktionen wirken zwar nett, es reicht aber, wenn einer aus der Gruppe ein solches Messer besitzt. Wir empfehlen ein Messer von Opinel mit Holzgriff und scharfer Carbonklinge.
Dokumente
Versichertenkarte, Kopie des Impfausweis, für’s Ausland: Personalausweis oder Reisepass.
Im Rucksack
Folgendes Gepäck sollte im Rucksack platz finden. Für eine Wanderung lieber etwas weniger einpacken, da noch Gruppengepäck dazu kommt.
Rucksack
Ein Rucksack sollte ausreichend Volumen (mindestens 50 + 10 Liter) bieten, einige Sortiermöglichkeiten besitzen (Deckelfach, Bodenfach, Flaschenhalterung) und vor allem ein ordentliches Tragesystem haben. Das Gewicht wird beim Wandern mit einem Hüftgurt auf die Hüfte verlagert. F&F bietet auch hier weitergehende Informationen.
Schlafsack (und Inlet)
Ein Mumienschlafsack mit Kapuze hält die Wärme in der Nacht am besten. Es gibt verschiedene Temperaturbereiche, zunächst reicht ein Schlafsack im mittleren Bereich mit Komfort-Temperatur von 5°C. F&F bietet allgemeine Informationen zu Schlafsäcken und ein 3-Klassen System, das zur Kaufentscheidung hilfreich sein können.
Inlets gibt es aus Baumwolle (kein Temperaturgewinn), Seide (+5°C), Flanell (+6°C) oder Fleece (+5°C) und dienen in erster Linie dazu, den Schlafsack vor Verschmutzung (und der daraus resultierenden aufwändigen Reinigung) zu schützen. Sie können jedoch in heißen Nächten auch statt des Schlafsacks oder mit offenem Schlafsack verwendet werden und in kalten Nächten lässt sich so eine niedrigere Temperatur aushalten.
Isomatte
Eine einfache Schaumstoffmatte ist erst einmal ausreichend. Soll es bequemer werden, kann gerne eine aufblasbare Schaumstoffmatte angeschafft werden. Die Matte sollte ein geringes Gewicht, kleines Packmaß und angemessene Gesamtgröße aufweisen. Der Platz im Zelt ist begrenzt, eine Breite von 60 cm und eine Länge nicht viel höher als die eigene Körpergröße ist ausreichend. Bei einer (selbst-) aufblasbaren Matte ist eine gute Qualität wichtig. Günstige Matten gehen erfahrungsgemäß deutlich schneller kaputt gehen. Die Matten von Thermarest haben sich in der Vergangenheit als recht haltbar bewiesen.
Essensbeutel
Bruchsicheres Essgeschirr (Tasse und Teller bzw. Berghaferl und Müslitopf), ein Geschirrtuch, sowie ein Löffel (Taschenmesser ist ja sowieso vorhanden) sind notwendig. Metallgeschirr ist zwar schön und haltbar, wenn der Teller jedoch herumgegeben werden muss, verbrennt man sich gerne die Finger am heißen Metall. Auch Faltgeschirr wirkt praktisch, lässt sich aber häufig ebenfalls nicht gut herumgeben und schlecht reinigen.
Wir Pfadfinder verwenden gerne Berghaferl (auch Vierli, Fjelli, Fjellbecher): Diese haben 0,4 L Volumen, sind aus Kunststoff, ergo bruchsicher und mit leichter Isolierwirkung und eignen sich zum Trinken, Essen und als Schöpfkelle. Für größere Portionen eignet sich der Müslitopf. Bei dieser Anschaffung sind 2 Berghaferl und 1 Müslitopf empfohlen.
Trinkflasche
Für ein Lager reicht ein Liter Volumen, für eine Wanderung sollten es zwei Liter sein, gerne aufgeteilt auf zwei Flaschen. Die Flasche(n) sollten bruchsicher und leicht sein und ohne Baumel- oder Herausfallgefahr am Rucksack fest zu machen sein. Mehrweg 1l PET-Flaschen sind eine günstige und sehr brauchbare Alternative.
Ersatzklamotten
T-Shirts / Tops, Unterwäsche und Socken nach eigenem Bedarf, bei einer Wanderung aber nicht mehr als drei Garnituren, es wird dann zwischendrin gewaschen. Eine Ersatzhose: kurz, wenn die lange getragen wird und andersherum und ein warmer Pulli für abends oder kalte Tage.
Juja oder leichte Regenjacke
Eine leichte Regenjacke oder eine Juja (Jungenschaftsjacke) sind notwendig um bei leichtem Regen auch draußen sein zu können. Die Juja ist eine traditionelle Bekleidung aus schwarzem Stoff, die hübsch ausschaut und leichten Regen abhält.
Regenschutz
Viele Rucksäcke bringen bereits einen Regenschutz mit und zusammen mit einer guten Regenjacke kann das ein ausreichender Regenschutz sein. Alternative kann ein Armee-Poncho angeschafft werden. Er ist aus gummiertem Gewebe und hält wirklich jeden Regen ab, kann über den Rucksack geworfen werden und auch als Unterlage für die Isomatte verwendet werden.
Waschzeug
Zahnbürste, Zahnpasta, Kamm/Bürste, Duschzeug, Deodorant. Für Lager kann ein Kulturbeutel mitgenommen werden, auf Wanderung kann ein Zipper-Beutel oder eine Tasche des Rucksacks verwendet werden. Für Lager ist ein normales Baumwollhandtuch in Ordnung, für längere Wanderungen lohnt sich ein schnelltrocknendes Microfaserhandtuch.
Badeklamotten
Je nach Zielort der Fahrt und geplantem Programm des Lagers, sollten Badeklamotten mitgenommen werden.
Taschenlampe
Hier gilt: weniger ist mehr, denn helle Taschenlampen sind zwar beeindruckend beim gegenseitigen Vergleich, führen aber nur dazu, dass man sich blendet und am Ende gar nichts mehr sieht. Sinnvoll ist eine Stirnlampe mit zusätzlicher Rotlicht-Funktion - diese sorgt dafür, dass auch im dunkeln andere nicht geblendet werden, weil die Augen auf rotes Licht nicht so empfindlich reagieren.
Für Lager
Instrumente
Wenn ein Instrument gespielt wird, kann das gerne mit um Lager genommen werden. Gerne vorher mit den Gruppenleiter:innen absprechen, wie es untergebracht werden kann.
Liederbücher
Unsere internen Liederbücher sind das Pfadiralala IV und das Pfadiralala IVplus, die direkt über die Gruppenleiter bezogen werden können.
Leichte Schuhe
Flip-Flops oder Sandalen sind auf dem Lager eine gute Abwechslung zu den schweren Wanderschuhen.
Sonstiges
Kleinigkeiten, die je nach persönlichem Bedarf nicht fehlen dürfen: Sonnencreme, spezielle Medikamente, Taschentücher, Buch, Kartenspiel, Kuscheltier, Kissen.
Zu Hause lassen
Mobiltelefone und jegliche Unterhaltungselektronik
Wir wollen schließlich zusammen etwas erleben. Wir Leiter schauen regelmäßig auf unser Handy, falls sich Eltern bei uns melden. Außerdem geht diese Art der Technik besonders gerne bei Wind und Wetter kaputt.
Süßigkeiten
Eine Süßigkeit mitzunehmen ist in Ordnung, aber bitte nicht übermäßig viel, bei den Pfadfindern teilen wir gegenseitig. Auch Softdrinks müssen nicht dabei sein, am besten
Zusätzliche Gadgets
Das Messer sollte nicht zu groß sein, ab einer gewissen Größe wirde der Umgang damit kompilzierter und es lohnt sich nicht so viel zusätzlich einzupacken.